Ministerium verschrottet 4.000 Samsung-Drucker wegen Angst vor Feinstaub

Nach einem Artikel in einer Hannoverschen Lokalzeitung und ChannelPartner sollen allein im Justizministerium des Bundeslands Niedersachsen mehr als 4.000 Samsung-Drucker in den Schrott wandern. Grund: Es hat unter den Mitarbeitern des Ministeriums Erkrankungen gegeben, bei denen als Ursache die Belastung mit Feinstaub von den Druckern der Baureihe Samsung ML-3471ND angenommen werden.

 

Daraufhin wurde das Bremer Umweltinstitut mit einer Prüfung vor Ort beauftragt. Diese hat ergeben, dass die Drucker mehr Feinstaub in die Luft abgeben als nach den gesetzlichen Grenzwerten zulässig wäre. Und das tun sie, obwohl sie mit dem „Blauen Engel“ gekennzeichnet sind. Ein direkter Zusammenhang zwischen den Feinstaubemissionen und den Erkrankungen der Mitarbeiter konnte nicht nachgewiesen werden. Der Austausch der Drucker erfolgt rein vorsorglich.

 

Was Samsung selbst dazu sagt

 

Samsung selbst verweist auf ein älteres Statement:

"Die Geräte der ML 3471-Serie sind nach der derzeit gültigen Blauen Engel Vergaberichtlinie RAL UZ122 getestet und gekennzeichnet. Ein Grenzwert für Fein- und Ultrafeinstaub wird darin nicht festgelegt.“

Darüber hinaus erfüllen die bezeichneten Geräte alle gesetzlichen Anforderungen. Insbesondere die durch zahlreiche EG-Richtlinien geforderten Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen.“

Darüber hinaus verweist Samsung auf eine Stellungnahme, die vom Fraunhofer Institut Bremen abgegeben worden ist und in der es wörtlich heißt:

 

„… dass die Messwerte der bezeichneten Geräte unauffällig in der Bandbreite liegen, die dem derzeitigen Stand der Technik entspricht...“

 

Auch auf die Auszeichnung mit dem „Blauen Engel“ nach den Vorgaben nach RAL UZ171 geht Samsung in seiner Stellungnahme ein. Seine Grenzwerte basieren „nicht auf toxikologischen oder gesundheitsschädlichen Betrachtungen“ und auch nicht „auf einer gesetzlichen Vorgabe“. Ergänzend teilt Samsung mit:

 

Vielmehr handelt es sich um zusätzliche Anforderungen die von der Jury Umweltzeichen selbständig festgesetzt wurden. Weder dem WKI noch der Bitkom oder uns ist seitens des Bundesumweltamtes eine Stellungnahme bekannt, aus der abzuleiten wäre, dass bei Überschreitung des zukünftigen Blauen Engel-Kriteriums Gesundheitsbeeinträchtigungen zu erwarten oder gar zu befürchten sind."

 

Welches Fazit sollte man daraus ziehen?

 

Nach der Stellungnahme von Samsung stellt sich aktuell die Frage, welche Wertigkeit man dem „Blauen Engel“ künftig zumessen sollte. Die meisten Verbraucher sind bisher davon ausgegangen, dass sie bei einer derartigen Kennzeichnung ein besonders gesundheitsfreundliches Gerät kaufen. Doch das scheint vielleicht nicht der Fall zu sein, wenn man bedenkt, dass die Samsung ML-3471ND dieses „Gütesiegel“ bekommen haben, obwohl angeblich die dafür geltenden Grenzwerte bei den Feinstaubemissionen überschritten werden.

 

 

Blog Kategorien: 

Kommentare

alle laserdrucker durch tintestrahldrucker ersetzten ! schnelle durch lomond evojet 60 seiten pro minute.

Das ist ein sehr guter Tip, leider am Thema total vorbei

"wenn man bedenkt, dass die Samsung ML-3471ND dieses „Gütesiegel“ bekommen haben, obwohl angeblich die dafür geltenden Grenzwerte bei den Feinstaubemissionen überschritten werden"

Das stimmt ja so nicht. Die RAL 171 gilt erst seit 2013. Der Blaue Engel wurde vorher nach der RAL UZ 122 vergeben. Darin waren keine Grenzwerte festgelegt und konnten daher auch nicht überschritten werden.

Na ja ... es gibt schon Grenzwerte für Feinstaub, die für die Gesundheit als bedenklich gelten.

Draußen im Freien mag die durch Fahrzeuge erzeugte Belastung nicht so schlimm sein, wie die von Laserdruckern erzeugte im gut belüfteten Büro.

Die Feinstauberkenntnis gibt es nicht erst seit gestern und das Drucker diesen produzieren ebenfalls nicht. Das Vertrauen in dieses Siegel dürfte damit erheblich erschüttert sein.

Mir stellt sich die Frage ob bei den Samsungdruckern auch Original Toner eingesetzt worden ist. Bei Drittanbietern stellt sich mir weiterhin die Frage was in den Toner drin ist und die dieser verhält. Eine Zertifizierung "Blauer Engel" wird mit Drittanbieterware meines Wissens nicht gemacht, klar würde den Preis deutlich erhöhen

Neuen Kommentar schreiben

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Internet- und E-Mail-Adressen werden automatisch umgewandelt.
  • Zeilen und Absätze werden automatisch erzeugt.

Weitere interessante Beiträge

Produktvorstellungen

Gestern kam endlich die erste Lieferung der nagelneuen Peach Tintenpatronen für die Canon Pixma IP4850, MG5120, MG5150, MG5220, MG5250, MG6120, MG6150, MG8120 und MG8150 Drucker. Wie wir schon berichtet haben, unterscheiden sich die neuen Canon…

Canon

Die günstigen Preise für viele Drucker resultieren allein daraus, dass sich die Hersteller laufende Einnahmen aus dem dazu gekauften Verbrauchsmaterial erhoffen. Dabei macht Canon keine Ausnahme und hier haben die hauseigenen Tüftler sich etwas ganz…

Insider

Ralf Schlözer ist der Chef von „Infotrend on Demand Printing & Publishing Service Europe“ und präsentierte der Öffentlichkeit gerade eben die Ergebnisse einer neuen Umfrage. Sie sagt den Hochgeschwindigkeitsdruckern mit…

Auf der IFA 2012 hat Brother mit dem MFC-J4510DW einen neuen Drucker auf Tintenstrahlbasis vorgestellt, der neben DIN A4 Papier auch DIN A3 Blätter bedrucken kann. Das Gerät bringt gleich zwei Neuerungen gegenüber den anderen Brother-…
Wie Druckerhersteller die Kunden austricksen

Insider

  Das Schweizer TV-Magazin „Kassensturz“ hat jetzt einige Tricks vorgestellt, mit denen die Verbraucher kräftig von den originalen Herstellern von Druckern und Druckerzubehör abgezockt werden. Sie alle haben nur ein Ziel: Den…