Stiftung Warentest lobt im neuen Test: Fremdtinte lohnt sich

 

Glaubt man den Warnungen der Hersteller, dann sollten kompatible Druckerpatronen nicht verwendet werden. Stiftung Warentest hat gerade eben die Ergebnisse eines Tests veröffentlicht, bei dem alternative Tintenpatronen für Drucker von Brother, Canon, Epson und HP geprüft wurden. Das wichtigste Fazit: Viele kompatible Druckerpatronen sind weit besser als ihr Ruf und ermöglichen teilweise erhebliche Einsparungen bei den Druckkosten.

 

Welche Gewichtung wurde bei den Tests der Druckerpatronen vorgenommen?

 

Den Schwerpunkt legte Stiftung Warentest mit siebzig Prozent auf die erzielte Druckqualität. Bei den Tests wurde sowohl Standardpapier als auch das von den Druckerherstellern empfohlene Spezialpapier verwendet. Ausgedruckt wurden einfache Texte, anspruchsvolle Grafiken und auch Fotos. Bewertet wurden neben dem optischen Eindruck der Ausdrucke vor allem die Eigenschaften Lichtbeständigkeit, Wischfestigkeit und Wasserbeständigkeit. Mit einem Anteil von zwanzig Prozent ging die Nutzerfreundlichkeit in die Bewertungen mit ein. Mit zehn Prozent wurde die Verpackung der kompatiblen Druckerpatronen berücksichtigt. Um einen echten Eindruck von den Druckkosten zu bekommen, haben die Experten von Stiftung Warentest jeweils zwei Patronen komplett leer gedruckt. In den im Test angegeben Druckkosten sind die Kosten für das Papier nicht mit enthalten.

 

Größere Unterschiede bei den einzelnen Druckermodellen zu finden

 

Die Tests wurden mit den Modellen Brother MFC J625DW, Canon Pixma MG4250, Epson Expression Home XP402 sowie HP Deskjet 1000 durchgeführt.

 

BrotherDas Multifunktionsgerät von Brother macht es dem Nutzer einfach, zwischen originalen und kompatiblen Druckerpatronen wählen zu können. Er akzeptiert auch die Druckerpatronen von Drittanbietern problemlos, da die Tintenpatronen für dieses Modell nicht mit einem Chip versehen sind. Die Originalpatronen Brother LC-1240C/M/Y/BK erreichten im Test die Note „Gut“. Auch die Alternativen von Agfaphoto, Peach, Armor, iColor, Edding und Ink Swiss schnitten mit der gleichen Testnote ab, wobei sich kompatible Tintenpatronen von Peach bei der Qualität der Ausdrucke mit dem Brother MFC J615DW sehr weit vorn platzieren konnten.

 

CanonEin ähnliches Ergebnis wie mit den originalen Druckerpatronen konnte mit den Peach-Patronen auch beim Canon Pixma MG4250 erzielt werden. Hier bringen es die Originale und die kompatiblen Patronen von Peach auf die Gesamtnote „Befriedigend“, was auch für die Alternativen von JetTec, von KMP und Agfaphoto gilt, bei denen jedoch gegenüber dem Original und den Peach-Druckerpatronen ein deutlicher Abfall der Druckqualität beobachtet wurde. Ein Problem beim Canon Pixma MG4250 besteht jedoch in der fehlenden Akzeptanz der Alternativpatronen durch den Drucker. Sie werden als leer erkannt und können erst nach einer manuellen Deaktivierung der Füllstandsanzeige verwendet werden.

 

HPAuch der Drucker HP Deskjet 1000 reagiert widerspenstig auf Tintenpatronen von Drittanbietern. Hier wird der Nutzer durch Fehlermeldungen gezielt verunsichert, in denen sogar von einem „Betrugsverdacht“ die Rede ist. Davon sollte man sich nicht beeinflussen lassen, denn die Tests von Stiftung Warentest haben gezeigt, dass die Originalpatronen genau wie die kompatiblen Tintenpatronen nur mit dem Gesamturteil „Befriedigend“ abschneiden. Die Alternativpatronen von Peach erweisen sich dabei gegenüber dem Original als voll konkurrenzfähig. Geringere qualitative Minderungen sind bei den Pendants zu den HP 301XL in Schwarz und den dreifarbigen HP 301XL lediglich bei Armor und KMP zu beobachten. Alle Alternativpatronen erfordern beim HP Deskjet 1000 aktuell noch eine Deaktivierung der Füllstandsanzeige.

 

EpsonBeim Epson Expression Home XP402 kamen neben den Originalpatronen Epson 18C/M/Y/BK in der XL-Version kompatible Patronen von Peach, KMP und InkSwiss auf den Prüfstand. Alle vier Patronenserien konnten das Gesamturteil „Gut“ in den Tests erreichen. Die Unterschiede bei der Druckqualität fallen nur gering aus, wobei kompatible Druckerpatronen von Peach wieder am besten abschneiden. Bei der Verpackung bekommen die Peach-Alternativen sogar eine deutlich bessere Bewertung als die Originale. Beim Epson Expression Home XP402 kann die Füllstandsanzeige sowohl mit den Originalpatronen als auch mit den kompatiblen Patronen aller genannten Hersteller genutzt werden, da bereits ein funktionierender Sicherungschip entwickelt worden ist.

 

Welche Druckkostenunterschiede hat Stiftung Warentest ermittelt?

 

Dass der Griff zu kompatiblen Druckerpatronen allein aus Preisgründen sehr lukrativ ist, konnten bereits die Tests der vergangenen Jahre sehr eindrucksvoll unter Beweis stellen. Die kompatiblen Tintenpatronen haben schon längere Zeit nicht nur niedrigere Preise, sondern bieten meistens ergänzend noch eine verlängerte Reichweite.

 

In den aktuellen Tests kommt Stiftung Warentest zu dem Schluss, dass mit kompatiblen Druckerpatronen Einsparungen von mindestens vierzig Prozent möglich sind. Allerdings unterscheiden sie sich bei den einzelnen Herstellern sehr gravierend. Bei Brother-Druckern können die Einsparungen vor allem beim Fotodruck gut auch bis zu neunzig Prozent betragen.

 

Abschließende Hinweise der Stiftung Warentest

 

Im Ergebnis der Tests raten die Experten der Stiftung Warentest, bereits beim Druckerkauf auf einige Dinge zu achten. So sollten Geräte mit einzelnen Tintentanks bevorzugt werden, weil hier kompatible Druckerpatronen einfacher verwendet werden können als bei Druckern und Multifunktionsgeräten, bei denen die Tintentanks für mehrere Farben in einem Gehäuse vereinigt sind. Bei Modellen mit einzelnen Tintentanks können nach den Hinweisen der Fachleute die Warnhinweise der Druckerhersteller problemlos ignoriert werden.

 

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Kommentare

Das Testergebnis wundert mich. Ich habe ndere Erfahrungen gemacht und bin wieder zu den teuren Originalen zurückgekehrt. Ich habe einen Epson Stylus D120. Leider ist es so, dass die Füllstandsanzeige bei Verwendung alternativer Druckerpatronen nicht funktioniert. Auch ist die Tinte viel schneller verbraucht, so dass der niedrige Preis sich nicht mehr auszahlt. Schade!

Hallo 

Zudem kann man auch nicht alle Patronenserien aller Druckerhersteller vergleichen. Das sind völlig unterschiedliche Patronen und auch vollkommen andere Tintenmischungen.

Zudem kommt es auch auf den verwendeten Smart-Chip an. Auch da gibt es gute und billige. Das war sicherlich auch der Grund, weshalb Ihr Tintenfüllstand nicht korrekt angezeigt wurde.

Stiftung Warentest ist für ihre unabhängigen und guten Testberichte bekannt. Und unsere Erfahrungen mit kompatiblen Patronen decken sich auch mit dem Test.

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