Schnelle Preissteigerungen bei Druckerpatronen
Die Inflation sorgt allgemein dafür, dass alles teurer wird. Aber bei den Kosten für Druckerpatronen könnte man den Eindruck bekommen, dass sie schneller steigen, als sich das durch die Inflationsrate begründen lässt. Und dieser Eindruck täuscht nicht. In den letzten drei Jahren betrug die Inflation insgesamt rund sieben Prozent. Bei den Druckkosten pro Seite wurde im gleichen Zeitraum ein Anstieg um dreißig Prozent verzeichnet.
Von PC World wurden nun die Entwicklung der Druckkosten für fünfzig verschiedene Druckermodelle unter die Lupe genommen. Kurios ist, dass die Steigerungen der Preise nicht bei allen Druckerpatronen zu beobachten sind. Hauptverantwortlich für den Durchschnitt waren bisher Lexmark und Kodak. Nun reihen sich auch Epson und Hewlett Packard in die Reihe derjenigen ein, die für eine Erhöhung der Druckkosten sorgen. Äußern wollen sie sich dazu nicht. Einzig Kodak steht offen dazu, betont aber gleichzeitig, bei den Druckkosten noch zu den günstigsten Anbietern zu gehören.
Die detaillierten Daten der Druckkosten bei Lexmark Druckerpatronen
Ganz deutlich wird die Entwicklung bei Lexmark Druckerpatronen. Die schwarze Patrone mit Rückgabepflicht, die sich für den Einsatz in den Modellen Platinum Pro905 oder dem Pinnacle Pro901 verwenden lässt, machte von 2009 auf 2012 einen Preissprung von 16 auf 19 Dollar durch. Das sorgte in der Folge dafür, dass die Kosten pro Ausdruck von einstigen auch schon sehr hohen 9,4 Cent mittlerweile auf stolze 11,2 Cent pro Standardausdruck erhöht haben. Bei den 100er Farbpatronen mit Rückgabepflicht stiegen die Kosten pro Ausdruck um einen Cent. Selbst bei der schwarzen Druckerpatrone mit XL-Befüllung muss der Nutzer 0,8 Cent mehr pro Ausdruck kalkulieren. Bei den farbigen Ausdrucken mit XL-Patronen schlägt eine Kostensteigerung von 0,5 Cent pro Ausdruck zu Buche.
Die Entwicklung der Preise für Druckerpatronen von Kodak
Dagegen fallen die Kostensteigerungen bei Kodak Druckerpatronen noch recht verträglich aus. Mussten bei der schwarzen Druckerpatrone 10B im Jahr 2009 noch 2,4 Cent pro Seite veranschlagt werden, sind es heute 3,1 Cent. Bei der Farbpatrone 10C haben sich die einstigen Kosten von 4,3 Cent pro Ausdruck auf 4,8 Cent erhöht. Besonders lohnenswert ist hier die Kodak Black Ink Druckerpatrone mit XL-Befüllung. Trotz einer Kostensteigerung von 0,4 Cent pro Ausdruck fallen hier aktuell „nur“ Kosten von 2,6 Cent pro Ausdruck an.
Kostensteigerungen bei Epson Druckerpatronen moderat
Die Kosten für Ausdrucke mit Epson Druckerpatronen lagen im Jahr 2009 im Vergleich zu Kodak schon hoch. Dafür sind die Preissteigerungen der letzten Jahre nicht ganz so dramatisch ausgefallen. Wer die 125-er Standardpatrone in Farbe nutzt, muss mit Mehrkosten von 0,3 Cent, also aktuell 3,3 Cent pro Ausdruck rechnen. Beim Griff zu den 126er Druckerpatronen mit XL-Befüllung fallen Kosten pro Ausdruck von 3,6 Cent an, was einer Kostensteigerung von 0,4 Cent pro Hardcopy entspricht. Bei der XXL-Befüllung der Epson Druckerpatronen muss man mit 2,7 Cent Kosten pro gedruckter Seite rechnen, was Mehrkosten von 0,3 Cent ausmacht. Die gute Nachricht ist, dass sich bei den schwarzen Druckerpatronen von Epson der Preis geringfügig verringert hat.
HP erhöht Kosten für Druckerpatronen durchs Hintertürchen
Bei den Druckerpatronen von HP fallen die Kostensteigerungen erst auf den zweiten Blick ins Auge. Hewlett Packard ist nämlich so schlau, für seine neuen Druckermodelle auch neue Patronen auf den Markt zu bringen. So können die Kostensteigerungen nicht durch einen direkten Vergleich der Produktpreise nachgewiesen werden. Sie zeigen sich erst, wenn man die Reichweiten der Patronen genauer betrachtet. Mit der 920er Schwarzpatrone, die im HP Officejet 6500A verwendet werden kann, konnten bis zu 420 Ausdrucke erstellt werden. Bei den neuen Modellen löst die 932er Druckerpatrone diese ab, bringt es aber nur auf maximal 400 Ausdrucke beim gleichen Kaufpreis. Daraus ergibt sich eine heimliche Steigerung der Druckkosten von 0,2 Cent pro Ausdruck. Anders ist das Bild bei den Farbpatronen. Sie kosten etwas mehr, bieten andererseits aber auch eine verlängerte Reichweite, so dass dort die Kosten pro Ausdruck nahezu gleich bleiben.
Wie entwickeln sich die Druckkosten bei anderen Anbietern?
Brother und Dell sind Sonderfälle. Dell gilt bei den Druckkosten schon immer als teuer. Dafür scheinen die Preise für die Druckerpatronen stabil zu bleiben, was den negativen Abstand zur Konkurrenz ein wenig verkürzen dürfte. Die Preise für Druckerpatronen von Brother unterliegen ständig größeren Schwankungen, was der Tatsache geschuldet ist, dass Brother seine Druckerpatronen von Dritten verkaufen lässt.
Bei Canon ist der positive Fakt zu beobachten, dass die Druckerpatronen ein hohes Maß an Kompatibilität mitbringen. Das gilt nicht nur für die Hardware, die innerhalb eines kleineren Zeitraums auf den Markt gebracht wird. Auch bei den Modellen der Folgegenerationen hält man an den alten Varianten der Druckerpatronen von Canon fest. Die Druckkosten liegen im weniger günstigen Mittelfeld, dafür bekommt man die Geräte selbst sehr preiswert.
Wie kann man sich den höheren Druckkosten entziehen?
Hier bietet sich vor allem der Griff zu Refill-Druckerpatronen, Nachfülltinte und zu kompatiblen Patronen von Alternativherstellern wie Peach oder Jettec an. Damit lassen sich die Druckkosten je nach Modell um bis zu 90 % senken, ohne dass dafür Kompromisse bei der Qualität oder der nutzbaren Druckleistung gemacht werden müssten.
Bilder von PC World
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