Wie Druckerhersteller Ihre Kunden austricksen

 

Das Schweizer TV-Magazin „Kassensturz“ hat jetzt einige Tricks vorgestellt, mit denen die Verbraucher kräftig von den originalen Herstellern von Druckern und Druckerzubehör abgezockt werden. Sie alle haben nur ein Ziel: Den Kunden vorzeitig zum Nachkauf von Toner und Tintenpatronen und sogar zum Neukauf kompletter Drucker zu bewegen.

 

 

Alle Tonerkartuschen werden gleichzeitig als „leer“ angezeigt

Geht das in der Praxis überhaupt? – Diese Frage ist berechtigt, denn das würde bedeuten, dass für jeden Ausdruck gleich viel Toner von jeder einzelnen Farbe verbraucht werden müsste. Die praktische Wahrscheinlichkeit, dass alle Tonerfarben gleichzeitig alle werden, geht also gegen Null. Wer der Ursache auf den Grund geht, wird bei einem „Verfallsdatum“ bei den Tonerkartuschen fündig. HP kontrolliert das beispielsweise mit einem Chip an den Tonerkartuschen. Leer sind sie deshalb noch lange nicht. Wird der Chip nämlich ausgewechselt, können bis zu 900 weitere Seiten (!) mit den vermeintlich leeren Tonerkartuschen ausgedruckt werden.

 

Auch Tintenpatronen sind bei der Anzeige „leer“ noch gebrauchstauglich

Fakt ist, dass ein Druckwerk Schaden nehmen kann, wenn eine Tintenpatrone wirklich komplett entleert werden würde. Eine gewisse Resttintenmenge muss demnach zum Schutz des Druckwerks in der Patrone verbleiben. Aber muss das ein Drittel der ursprünglichen Füllmenge sein? – Nein, muss es nicht. Aber die Praxis zeigt, dass sich die technisch gesteuerte Resttintenmenge genau in diesem Bereich bewegt. Und dieses Geschäft ist äußerst lukrativ, wenn man es auf die Mengen an Tintenpatronen hochrechnet, die pro Tag weltweit verkauft werden. Da die Resttinte vor der Reinigung bei der Wiederaufbereitung abgesaugt werden kann, ist es auch kein Wunder, dass viele Originalhersteller sich inzwischen selbst mit dem Recycling der eigenen Druckerpatronen beschäftigen.

 

Und noch mehr Tricks bei den originalen Tintenpatronen

Ein weiterer Trick der originalen Hersteller findet sich in der Bauweise der Druckerpatronen. Sie gleichen im Inneren einem undurchschaubaren Labyrinth. Das Ziel dieses komplizierten Aufbaus besteht schlicht darin, dass die Originalhersteller das Nachfüllen mit günstiger Druckertinte durch den Nutzer selbst verhindern wollen. Das zwingt sie zum Kauf professionell recycelter Druckerpatronen oder originaler Druckerpatronen. Dass dies weder kostengünstig noch umweltfreundlich ist, scheint die Originalhersteller dabei wenig zu stören.

 

Hewlett Packard gehört zu den Originalanbietern, die ihre Tintenpatronen mit einem Verfallsdatum ausstatten. Wer nicht weiß, wie er die Firmware der Drucker austricksen kann, der kann selbst mit einer fast vollen Patrone nicht mehr drucken, wenn dieses Datum erreicht ist. Dabei wäre das durchaus auch noch mit der vollen Qualität möglich. Wenigdrucker sollten sich deshalb nach Druckern umschauen, in denen Tintenpatronen verwendet werden, die kein Verfallsdatum aufweisen. Ansonsten werden sie von den Herstellern gezwungen, sehr viel Geld für das Verbrauchsmaterial zu verschenken und die Umwelt auf überflüssige Weise zu belasten.

 

Auch von den Starter-Sets mit Starter-Patronen sollte man sich nicht verlocken lassen. Die Drucker werden als Komplettsets mit einem Patronensatz angeboten. Doch der hält nicht, was der Verbraucher sich davon erhofft. Die Füllmengen werden durch eine besondere Bauweise oftmals auf weniger als die Hälfte der in normalen Patronen enthaltenen Tintenmengen geschrumpft. Wer da nicht genau hin sieht, erlebt oftmals eine böse Überraschung, nämlich dass er ganz schnell Verbrauchsmaterial nachkaufen muss.

 

Der Trick mit der Lebensdauer beim Drucker selbst

Epson geht bei der Verwirrung der Verbraucher sogar noch einen Schritt weiter. Bei einem Epson-Drucker der neuesten Generation sollte man sich nicht wundern, wenn er eines Tages anzeigt, dass weitere Ausdrucke nur nach einer umfangreichen Wartung möglich sind. Wer dann versucht, bei Epson eine Wartung in Auftrag zu geben, wird bitterlich enttäuscht, denn in der Regel kommt dann die Aussage, dass es für den Drucker keine Ersatzteile mehr gäbe und der Zeitraum für mögliche Wartungen bei diesem Modell abgelaufen wäre. Was steckt dahinter? – Der Nutzer soll zum Kauf eines neuen Druckers bewegt werden. Das ist ein besonders fieser Trick, denn inzwischen wurde bewiesen, dass diese Drucker durch ein Zurücksetzen der Firmware genauso gute Druckergebnisse wie am Tag des Kaufs liefern. Dabei kann das Verfallsdatum sowohl an das Herstellungsdatum gekoppelt sein, als auch über ein internes Zählwerk für die Anzahl der erstellten Ausdrucke bewirkt werden.

 

Die mögliche Lebensdauer eines Tintenstrahldruckers wird auch durch das Fassungsvermögen der Resttintenbehälter bestimmt. Wer sich hier an die Hinweise der „Stromsparfüchse“ hält und seinen Drucker regelmäßig vom Netz trennt, der verschenkt nicht nur Tinte, sondern reduziert auch die Lebensdauer seines Druckers. Bei erneuter Stromzufuhr wird bei den meisten Druckern das Reinigungsprogramm gestartet, bei dem auch jede Menge Tinte im Resttintentank landet. Verhindern kann man das nur, indem man seinen Tintenstrahler am Netz lässt. Oder man kauft sich ein Modell, bei dem die Öffnung zum Resttintentank zugänglich ist und man den Inhalt mit einer geeigneten Spritze absaugen kann.

 

Welches Fazit sollte der Verbraucher aus diesen Tricks ziehen?

Bevor man den Patronensatz oder Kartuschensatz bei der Anzeige „leer“ wechselt, sollte man einfach die Überwachung des Füllstands in der Firmware abschalten. Wie das geht, auch wenn eine solche Funktion in der Firmware selbst nicht vorgesehen ist, dass lässt sich bei uns in Erfahrung bringen. Bei uns finden Sie auch Tipps, wie die Daten auf den Chips mit einem Chip Resetter zurückgesetzt werden können. Fündig wird man mit der Auswahl seines Druckermodells in unserem Shop. Die Mühe lohnt sich für den Verbraucher auf jeden Fall, denn er kann damit nicht nur seinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt schonen.

 

Kommentare

Nachdem ich hier einiges gelesen habe, bin ich jetzt völlig durcheinander, ich suche einen neuen Drucker für zuhause, er soll funktionieren und ich weiß nicht welches Produkt in frage kommt. Ich hatte mehrere Jahre einen Brother MFC-240 C, jetzt hat er völlig seinen Geist aufgegeben, alle Patronen sind noch fast voll,aber die Reinigungsfunktion klappt nicht mehr. Wo kann ich erfahren, welcher Drucker zu mir passt, ohne dass ich von den Herstellern verarscht werde?

Neuen Kommentar schreiben

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Internet- und E-Mail-Adressen werden automatisch umgewandelt.
  • Zeilen und Absätze werden automatisch erzeugt.

Weitere interessante Beiträge

PRotos X400 – ein deutscher 3D-Drucker

Neue Drucker

  Der PRotos X400 ist ein 3D-Drucker, der aus deutscher Herstellung stammt. Entwickelt wurde er von der German RepRap GmbH, die erst im Jahr 2010 gegründet worden ist. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt in der Entwicklung von 3D-Druckern…
Grillen mit der Firma

Tintenalarm

Gestern haben wir die besten Mitarbeiter der Welt zum grillen eingeladen. Chef hat gegrillt und Chefin hat für die Beilagen gesorgt. Lecker wars. Heute gab es Reste-Essen :-). Wegen schlechtem Wetter haben wir dieses Mal drin essen müssen.…

Produktvorstellungen

Gestern kam endlich die erste Lieferung der nagelneuen Peach Tintenpatronen für die Canon Pixma IP4850, MG5120, MG5150, MG5220, MG5250, MG6120, MG6150, MG8120 und MG8150 Drucker. Wie wir schon berichtet haben, unterscheiden sich die neuen Canon…

Canon

Die günstigen Preise für viele Drucker resultieren allein daraus, dass sich die Hersteller laufende Einnahmen aus dem dazu gekauften Verbrauchsmaterial erhoffen. Dabei macht Canon keine Ausnahme und hier haben die hauseigenen Tüftler sich etwas ganz…

Insider

Ralf Schlözer ist der Chef von „Infotrend on Demand Printing & Publishing Service Europe“ und präsentierte der Öffentlichkeit gerade eben die Ergebnisse einer neuen Umfrage. Sie sagt den Hochgeschwindigkeitsdruckern mit…